Mit dem Wiederaufbau des „Seebarnhammers“ in Hillstett wurde der Grundstein für das Oberpfälzer Handwerksmuseum gelegt. Es war 1974 das erste Gebäude auf dem Gelände des jetzigen Freilichtmuseums. Die Hammerschmiede stand ursprünglich an der Schwarzach in dem gleichnamigen, drei Anwesen zählenden Weiler Seebarnhammer. Nach der Einstellung des Betriebs 1960 war das Gebäude dem Verfall preisgegeben. Es begannen die Planungen für den Eixendorfer Stausee, der schließlich 1975 erstmals geflutet wurde und als Hochwasserrückhaltebecken die Schwarzach auf einer Länge von über sechs Kilometern bis zu 75 m breit anstaut. Der Seebarnhammer wäre überflutet worden. Um das Hammerwerk zu retten, wurde es abgebaut und ab 1972 auf dem Gelände des ehemaligen Hillstetter Bahnhofs originalgetreu wieder aufgebaut. 1974 konnte mit seiner Einweihung die Teileröffnung des Handwerksmuseums gefeiert werden.
An der Schwarzach und ihren Zuflüssen gab es über 40 Eisenhämmer. Ab Mitte des 13. Jahrhunderts nutzte man die Wasserkraft zum Antrieb der mächtigen Hämmer. Zum Ausschmelzen des Eisens benötigte man enorme Mengen an Holz bzw. Holzkohle. Erzvorkommen, Wasserkraft, Waldreichtum waren in der Oberpfalz vorhanden - sie wurde zu einem wichtigen Zentrum der Eisenproduktion in Mitteleuropa, zum „Ruhrgebiet des Mittelalters“. Für 1475 sind in der Oberpfalz über 200 Eisenhämmer nachweisbar.
Der Seebarnhammer lässt sich über 500 Jahre zurückverfolgen, er wird 1487 erwähnt. Im 16. Jahrhundert begannen wirtschaftliche Schwierigkeiten für die Oberpfälzer Hammerwerke, viele stellten den Betrieb ein.
Der Seebarnhammer wechselte häufig den Besitzer und konnte zwischendurch seine Schulden nicht bezahlen. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts setzte eine neue Blütezeit ein, doch nur kurz, denn der Dreißigjährige Krieg brachte für die meisten Werke das Ende. Der Seebarnhammer wurde wieder in Betrieb genommen, kam aber nicht mehr recht in Schwung.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts baute man ihn zur Hammerschmiede um. Bald darauf kam der Seebarnhammer in den Besitz der Familie Vogl, die eineinhalb Jahrhunderte lang erfolgreich Werkzeuge und Geräte von hoher Qualität für Landwirtschaft und Handwerk herstellte. 1960 musste Matthias Vogl († 1965) als letzter Hammerschmiede-Meister auf dem Seebarnhammer wegen geringer Rentabilität aufgeben. An seinem neuen Standort im Oberpfälzer Handwerksmuseum Rötz-Hillstett wird der Seebarnhammer gelegentlich für Vorführungen in Betrieb genommen.