Der Gerber verarbeitet Tierhäute zu Leder. Vor allem im Mittelalter war Leder ein beliebtes Material, das in vielen Bereichen Verwendung fand. Nach dem Gerbverfahren unterschied man Rot- und Weißgerber. Die Rotgerber verwendeten als Gerbmittel Lohe (Pflanzenteile, z. B. Eichen- oder Kastanienholz). Aus Rinder- und Pferdehäuten stellten sie schweres Leder her, etwa für Sättel, Zaumzeug und Schuhsohlen.
Die Weißgerber produzierten durch Gerbung mit Mineralsalzen dünnere und edlere Ledersorten für Bekleidungszwecke, vor allem aus Kalbs-, Schafs- und Ziegenfellen. Die Gerbereien waren wegen des entstehenden üblen Geruchs meist an Ortsrändern angesiedelt.
Ende des 19. Jahrhunderts wurden zunehmend Maschinen eingesetzt und es entstanden Lederfabriken, die die handwerklichen Betriebe verdrängten. In Rötz gab es 1808 vier Rotgerber und sieben Weißgerber, 15 Jahre später waren es zwei Rotgerber und sechs Weißgerber.
Ein Blick in die Dauerausstellung: