Die ausgestellten Geräte, Werkzeuge und Produkte stammen aus der ehemaligen Werkstatt von Messerschmiedemeister Benedikt Babl. Er war der letzte Messerschmiedemeister in der Stadt Rötz. Die alte Handwerkerfamilie war hier schon 1739 sesshaft.
Benedikt Babl wurde 1894 geboren, lernte von 1907 bis 1910 bei seinem Vater, zu dessen Zeiten in Rötz noch fünf weitere Messerschmiedemeister tätig waren. Babl war danach in der Fremde tätig: zwei Jahre lang in Augsburg, wo er die Gesellenprüfung mit Note 1 ablegte, dann in Luxemburg, Amiens (Frankreich), Köln und in Wiesbaden bei dem bekannten Hofmesserschmiedemeister Eberhardt. 1920 heiratete Babl und übernahm das Geschäft seines Vaters, das er bis in die 1960er Jahre betrieb.
Für die Schwarzenburg-Festspiele schmiedete Babl die Schwerter und Jagdmesser. In einem Zeitungsinterview bedauerte er 1964, „dass das Messerschmiedehandwerk zum aussterbenden Handwerk zählt. Seit Jahren ist kein Lehrling mehr ausgebildet worden, weil die Industrie alles an sich zieht.“
Eine Besonderheit ist sein Arbeitsplatz zum Messerschleifen. Durch sein eigenes Körpergewicht drückt er das Arbeitsbrett, auf dem er sitzt, in die ideale Position.
Ein Blick in die Dauerausstellung: