Die Kammmacher fertigten neben verschiedenen Kämmen auch Gebrauchsartikel aus Horn, wie etwa Schuhlöffel, Pulver- und Trinkhörner oder Schnupftabaksdosen. Viele von ihnen boten ihre Produkte auf Jahrmärkten an. Wichtigster Rohstoff war das Ochsenhorn; für Luxusartikel wurden edlere Materialien wie Schildpatt oder Elfenbein verwendet. Seine Blütezeit erlebte das Kammmacherhandwerk vom 17. bis zum 19. Jahrhundert, als der Kamm auch als Schmuckgegenstand eine große Rolle spielte. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts kamen zunehmend Zahnschneidemaschinen zum Einsatz, die in Feinheit, Präzision und Schnelligkeit der Handarbeit überlegen waren.
Der Rohstoff Horn wurde schließlich durch Kautschuk und Celluloid verdrängt. Gab es 1860 in der Oberpfalz noch 55 Kammmacherbetriebe, so waren es 1925 nur noch zwei. Der Hausname „Beim Kamplmocha“ in der Hussenstraße in Rötz geht auf die Kammacherfamilie Bayer zurück. Mitte des 20. Jahrhunderts gab es mit Heinrich Reitmeier wieder einen Kammmacher in Rötz.
Ein Blick in die Dauerausstellung: