Die Herstellung von Schuhen war bis Mitte des 19. Jahrhunderts reine Handarbeit. Sämtliche Arbeitsschritte - von der Bearbeitung des Rohleders bis zum fertigen Schuh - wurden von Hand ausgeführt. Zur Ausübung des Schusterhandwerks waren nur wenige Werkzeuge und geringe Investitionen nötig. Deshalb konnte sich dieser Beruf zu einem weit verbreiteten Handwerk entwickeln. In Rötz übten zu Beginn des 19. Jahrhunderts 15 Handwerker den Beruf des Schuhmachers aus.
Schon ab der Mitte des 19. Jahrhunderts setzte im Schuhmacherhandwerk eine Mechanisierungswelle ein. Es wurden Spezialmaschinen entwickelt, die die Arbeitsvorgänge des Schusters nachahmten und ersetzten. Die Schuhherstellung verlagerte sich zunehmend in die Fabriken - Schuhe wurden zum Massenartikel. Dem handwerklich arbeitenden Schuster blieb nur die Verlagerung auf die Reparatur von Schuhen. Handwerkliche Schuhherstellung wird heute nur noch im Orthopädie-Bereich verlangt, wo spezielle Einzelanfertigungen benötigt werden.
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