Die Verwendung von Seilen ist schon für die ägyptische, griechische und römische Antike bezeugt. Seile wurden in der Landwirtschaft, in der Fischerei und im Bergbau benötigt. Der Arbeitsplatz des Seilers war die sogenannte Seilerbahn (norddeutsch „Reeperbahn“), die sich wegen des großen Platzbedarfs meist im Freien befand. Hier entstanden mit Hilfe des „Seilerrades“ Fäden, die zu „Litzen“ verdreht wurden, diese wiederum zu Seilen. Ab Ende des 19. Jahrhunderts wurden Seile weitgehend maschinell hergestellt. Die reißfesteren Drahtseile, die vor allem im Bergbau und in der Architektur Verwendung fanden, und Kunstfaserseile trugen ebenfalls zum Rückgang des Handwerks bei.
Die Exponate im Museum stammen aus der Rötzer Seilerei Herbst in der Schwanenstraße, die bereits 1771 nachweisbar ist. Auch am Spitalplatz gab es einen Seiler, den „Spidl-Saler“ (Spital-Seiler) Throner. In beiden Familien gab es bis Ende des 20. Jahrhunderts gelernte Seiler.
Ein Blick in die Dauerausstellung: